Wissenschaft trifft Sport

BOKU-Feldwoche zur Klimawandelanpassung auf der ASVÖ Wien Sportanlage Speising
In Wien-Hietzing wird die ASVÖ Wien Sportanlage Speising derzeit nicht nur für sportliche Aktivitäten genutzt, sondern auch als Forschungsfeld für angehende Landschaftsplaner:innen. Studierende der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) untersuchen im Rahmen einer Lehrveranstaltung, wie Sportstätten zur ökologischen und sozialen Aufwertung eines Stadtviertels beitragen können.
Grünflächen als Schlüssel zur Klimawandelanpassung
Unter der Leitung von Mark Scherner vom Institut für Landschaftsplanung (ILAP) beschäftigen sich die Studierenden mit der Frage, welche Rolle die Sportanlage als Grünraum für das Grätzel spielt – und welche Verbesserungen möglich wären. Im Fokus stehen dabei Klimawandelanpassung, Biodiversitätsförderung und nachhaltige Stadtentwicklung.
„Sportplätze sind oft große Freiflächen mit viel versiegeltem Boden. Hier gibt es großes Potenzial, um städtische Hitzeinseln abzumildern und ökologische Vielfalt zu fördern“, erklärt Scherner. Eine der Herausforderungen sei die Bodenversiegelung, die sich stark auf das Mikroklima auswirkt. Durch gezielte Begrünung und die Schaffung von Schattenplätzen könnte die Anlage an heißen Tagen als natürlicher Kühler für die Umgebung wirken.
Auch die Frage, wie der Sportplatz von Anwohner:innen genutzt wird und welche Bedürfnisse bestehen, steht im Mittelpunkt. Dazu führen die Studierenden eine Sozialraumanalyse durch. „Wir untersuchen, ob die Sportanlage neben Vereinsmitgliedern auch für die Nachbarschaft attraktiv ist und wie sie als Treffpunkt aufgewertet werden kann“, so Scherner weiter.
Nachhaltige Entwicklung für den Sportplatz Speising
Die Forschungswoche ist Teil eines umfassenden Biodiversitätsprojekts des ASVÖ Wien, das die ökologische Aufwertung der Sportanlage vorantreibt. „Sportstätten sind nicht nur Orte der Bewegung, sondern auch wichtige Begegnungsräume für die Menschen im Grätzel“, betont Maria Rothen, Generalsekretärin des ASVÖ Wien. „Die Forschung der BOKU hilft uns, die gesellschaftliche Bedeutung der ASVÖ Wien Sportanlage Speising noch besser zu verstehen und zukünftige Maßnahmen gezielt zu gestalten.“
Auch das Institut für Landschaftsplanung der BOKU sieht in der Zusammenarbeit eine wertvolle Gelegenheit. Institutsleiterin Katharina Gugerell erklärt: „Die Wechselwirkung zwischen Sportinfrastruktur und urbanem Raum ist ein spannendes Forschungsfeld. Durch die Feldwoche in Speising gewinnen unsere Studierenden wertvolle Einblicke in die Bedeutung von Sportanlagen für die Stadtentwicklung und das soziale Gefüge im Grätzl.“
Ein Projekt mit vielen Partnern
Neben der BOKU sind auch die Stadt Wien – Umweltschutz (ehemals MA22), das Ökosoziale Forum Wien und die Wiener Umweltanwaltschaft in das Biodiversitätsprojekt des ASVÖ Wien eingebunden. Gemeinsam soll der Sportplatz Speising nicht nur als sportliche, sondern auch als ökologische und soziale Ressource für das Viertel weiterentwickelt werden.
Die Ergebnisse der Forschungswoche fließen in wissenschaftliche Arbeiten ein und könnten als Grundlage für zukünftige Projekte zur nachhaltigen Gestaltung von Sportstätten in Wien dienen.