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Über uns

Gründung des ASVÖ Wien

„Unser Ziel und Gesetz ist: Den österreichischen Sport für unsere österreichische Jugend! Wir wollen nicht eher ruhen, bis wir dieses Ziel erreicht haben!“

Diesen Appell richtete Präsident Heinz Wagner anlässlich der konstituierenden Generalversammlung des Allgemeinen Landessportverbandes Wien (ALSW) am 9. Mai 1949 im Wiener Cafe Gartenbau im 1. Bezirk, Parkring 10, an die soeben gewählten Landesräte, die anwesenden Vertreter von 55 Vereinen und an alle Ehrengäste, darunter MR Prof. Kollars (BMfU), Oberamtsrat Söllner (Sportbeirat der Gemeinde Wien), Reg. Rat Dr. Wilhelm Tuschak, Staatsanwalt Dr. Walther Hauke und Heinz Kowalsky.

Unsere Geschichte

Nachdem sich bereits in den Bundesländern Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich Landesverbände des ASVÖ gegründet hatten, bildete sich in Wien zunächst ein Proponentenkomitee mit wesentlicher Initiative des damaligen Sekretärs des Österreichischen Hauptverbandes für Körpersport, späterer Generalsekretär des ASVÖ, Wilhelm Steidl. Dieses Proponentenkomitee, dem bedeutende Sportfunktionäre von Wiener Vereinen wie z. B. SC Hakoah, Cricket oder Danubia angehörten, arbeitete in seiner letzten Sitzung am 2. Mai 1949 den Wahlvorschlag zur konstituierenden Generalversammlung des ALSW aus.

Die Beweggründe, die zur Entstehung unseres Landesverbandes beitrugen, lagen auf der Hand: Nachdem es bei der Neugründung der Republik Österreich nicht gelungen war, einen einheitlichen österreichischen Sportverband zu schaffen und zu diesem Zeitpunkt bereits zwei parteigebundene Dachverbände (ASKÖ, UNION) auf eine lange Tradition zurückblicken konnten, war es notwendig geworden, für die nicht parteigebundenen und unpolitischen Vereine einen eigenen Verband zu schaffen. Ein weiteres Motiv war, Zugang zu den Totomitteln des Landes und des Bundes zu erhalten.

Dem ersten gewählten Vorstand gehörten folgende Funktionäre an:

Präsident: Heinz Wagner (Grafiker)
Vizepräsident: Dir. Karl Otto Juhn (leitender Bankangestellter)
Vizepräsident: Dir. Ornstein (Verein: WAC)
Schriftführer: Leo Kuhn (Verein: Olympia 33)
Schriftführer: Alice Kaufmann (Journalistin, Verein: Danubia)
Kassier: Dir. Karl Haber (Kaufmann, SC Hakoah)
Kassier: Karl Meiringer (Präsident des Kraftsportverbandes)
1. Beisitzer: Franz Bernhard (Verein: BC Zentral)
2. Beisitzer: Dr. Karl Klement (Verein: Vienna)
3. Beisitzer: Rudolf Pilmaier (Sportlehrer, Waagner-Biro)
4. Beisitzer: Dir. Hans Hofer
Kontrolle: Heinz Calbian (Reichsbund, Beamter)
Kontrolle: Benno Kirschner (Flugsport)
Kontrolle: Heinz Körner (Fussball)

Die Geschichte des Wiener Verbandes war immer eng mit jener des ASVÖ Österreich verflochten, was sich ganz besonders in der Gründungsphase zeigte: Notar Dr. Schenk (WEV), der im Proponentenkomitee mitarbeitete, war Funktionär des ASVÖ; Wilhelm Steidl (später Präsident der Wiener Rudervereine Donau und Austria), der spätere Felix Netopilek sen. lange Zeit Vorstandsmitglied unseres Landesverbandes (1952/Kontrolle, 1954 bis 1956 Beisitzer, 1956 bis 1962 2. Schriftführer, 1969/70 Kontrolle) etc.

Nach den Problemen und Auseinandersetzungen der Gründerjahre setzte im Jahre 1954 unter Präsident Heinz Clabian die innere Konsolidierung ein, der Aufbau begann. Die Verbandsführung war sich dessen bewusst, dass der Wiener Verband, bedingt durch einen Sitz in der Bundeshauptstadt und der Doppelfunktion der Präsidenten Clabian und Hanauska als Präsidenten im ASVÖ- Österreich und in Wien, nicht nur gegenüber Wiener Behörden und Verbänden, sondern auch gegenüber den Ministerien, den Fachverbänden, ÖOC etc. nach außen zu vertreten hat. Es ist den Funktionären gelungen, alle diese Brücken zu bauen und zu den Behörden und Verbänden ein sehr gutes Arbeitsklima zum Vorteil des gesamtösterreichischen Sports herzustellen. Auch an der Erarbeitung des Landessportgesetzes war der ASVÖ-Wien maßgeblich beteiligt.

Bis zum Staatsvertrag gehörten unserem Landesverband mehrere Vereine aus dem damals unter der sowjetisch/russischen Verwaltung stehenden Betrieben (den sogenannten USIA-Betrieben) an. Der damalige Vizepräsident Hans Hanauska, der aus beruflichen Gründen über ausgezeichnete Kontakte zum Osten verfügte, besuchte in Beachtung seiner überparteilichen Position auch Veranstaltungen dieser Vereine, was dazu führte, dass man unseren Verband als kommunistisch denunzierte. Diese Tatsache wurde damals von den, unserem Verband angehörigen katholischen Reichsbundvereinen energisch zurückgewiesen.

Zu einem späteren Zeitpunkt nahmen unsere Sportler am ersten Wien-Marathon teil, um die Entstehung dieser bedeutenden Sportveranstaltung zu fördern. Aufgrund dessen wurde von ÖVP-Seite behauptet, unser Verein stünde der FPÖ nahe. Dagegen protestierte unser Mitgliedsverein SC Hakoah, welcher der jüdischer Konfession zuzuordnen ist.

In der Folgezeit erwarb sich unser Verband dadurch einen seriösen Ruf eines echten, überparteilichen Verbandes, dem sich alle angehörigen Vereine statutengemäß unterordnen.

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